Kinder machen glücklich


Kinder machen glücklich. Das ist unsere derzeitige Gesellschaftsschablone. Jetzt sage ich Ihnen etwas, woran Sie sofort ziemlich gut erkennen können, welchen Wahrheitsgehalt diese Aussage hat:

SCHAUEN – SIE – IHRE – ELTERN – AN!

 

 

Noch mal: Schauen Sie Ihre Eltern an! Ja, schauen Sie Ihre Mutter an, schauen Sie Ihren Vater an. Die hatten Kinder. Eines davon waren Sie. Sehen Sie da Glück? Beantworten Sie sich wirklich diese Frage. Sehen Sie da Glück? Wenn ich meine Eltern ansehe, sehe ich dort Erwartung, Enttäuschung, nicht gelebtes Leben, Verpflichtung, Sorgen, Frust und Angst. Das wird bei Ihren Eltern nicht viel anders sein.

Wenn Sie für sich feststellen wollen, was die Wahrheit ist und was Ihre gesellschaftliche Programmierung, dann lade ich Sie ein, sich einmal folgende Frage ehrlich zu beantworten:

 

Die eigenen Eltern als Fremde im Urlaub kennengelernt

Würden Sie Ihre Eltern genauso oft besuchen und anrufen wie heute, wenn es ein Ehepaar wäre, das Sie im Urlaub als Fremde kennen gelernt hätten? Würden Sie diese beiden Personen dann in Ihren Freundeskreis einbinden? Seien Sie einfach ehrlich zu sich. Sie müssen hier beim Lesen niemanden anlügen, niemand hört zu, ausser Ihnen selbst.


Wenn aus Ihnen ein ehrliches überzeugtes Ja kommt, dann müssen Sie Ihrem Herzen folgen. Dann ist Ihr Verhalten mit Ihrer Seele im Einklang. Wenn nicht, dann tun Sie dies aus Verpflichtung – Sie sorgen sich, was andere von Ihnen denken könnten. Wenn Sie etwas aus Verpflichtung tun, liegt darin keine Liebe.

Und jetzt die harte Botschaft:

 

Ihre eigenen Kinder werden es mit Ihnen nicht anders tun!

 

Der ewige Kreislauf des vertagten Lebens, des Lebens als Verpflichtung.

Ich Matthias Pöhm habe keine Kinder und werde auch in diesem Leben keine haben. Wenn Sie mir aber ein 1 bis 3-jähriges auf die Strasse stellen und ich laufe zufällig vorbei, flippe ich aus. Ich bleibe wie magisch stehen und habe ein Lächeln im Gesicht, bei dem sich die Mundwinkel am Hinterkopf fast wieder treffen. Ich beobachte dieses Wunder minutenlang und bin fokussiert, wie ein Sprengmeister beim Entschärfen einer Bombe.

Wenn ich so durch die Strassen gehe, bin ich immer wieder erstaunt, wie wenig normale Erwachsene beim Anblick eines Kindes in Verzückung geraten. Aber fast alle geben an, irgendwann Kinder haben zu wollen und ein Grossteil von denen hat tatsächlich Kinder.
Die meisten Eltern haben gar keine richtige Freude an Kindern.  Sie haben nur Freude an Ihren eigenen Kindern.
Das ist keine Liebe zum Kind, sondern eine Liebe zum Besitz.

Wir leben auf diesem Planeten, bis wir alles loslassen können – Kinder führen uns weg davon! Sie machen es schwerer! Denn wer Kinder hat, ist noch stärker an der Welt mit seinen illusorischen Identifikationen gebunden und er denkt weniger frei über das Leben nach, denn er hat ja "Verpflichtungen" und hat den scheinbaren Sinn des Lebens gefunden.

 

Die Eltern-Kind Beziehung ist nicht ausgeglichen

Jede Beziehung ist nur dann intakt, wenn JEDER der beiden sagt: Ich bin stolz bei dir zu sein. Das sollte in einer Geschäftsbeziehung der Kunde zum Lieferant sagen und der Lieferant zum Kunden. Das sollte in einer Personalbeziehung der Mitarbeiter zur Firma und die Firma zum Mitarbeiter sagen. Das sollte in der romantischen Beziehung die Frau zum Mann sagen und der Mann zur Frau. Wenn es nur einer zum anderen sagen kann, dann ist die Beziehung aus dem Gleichgewicht und damit krank. Wenn ich eine Mutter höre, die von ihrer 19-jährigen Tochter sagt: „Wenn ich in ihr Zimmer gehe und sie ist nicht da, dann tut mir das richtig weh" – dann ist das keine Liebe sondern Abhängigkeit.
Solange die Tochter beim Eintritt in das Zimmer der Mutter nicht genau dasselbe sagt, solange ist die Beziehung im Ungleichgewicht und damit krank.
Fast alle Eltern-Kinder Beziehungen im erwachsenen Alter sind krank.

Wenn jemand Reichtum, gesellschaftliches Ansehen und Erfolg hat, ist es ihm fast unmöglich das alles loszulassen. Zu gross ist seine Ego-Rolle damit identifiziert und zu gross ist deshalb der scheinbare Verlust! Keine einzige Rolle, die Sie in diesem Leben einnehmen entspricht irgendeiner spirituellen Wahrheit!
Wenn man einmal "das Himmelreich" mit Erleuchtung gleichsetzt, dann steht in der Bibel folgender tieferer Satz.
"Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als ein Reicher in das Himmelreich."
Ich glaube folgenden Satz trifft noch mehr zu:
Eher geht ein Kamel durch ein Nadelöhr, als eine Mutter in das Himmelreich

 

Hier: Meine weiteren Artikel über Kinderhaben


Kommentare
Tanja  Eberle
06.08.2019
Die Gesellschaft definiert Kinder als das grösste Glück auf Erden. In dieser Welt werden kinderlose Frauen in den Augen der Gesellschaft als wertlos angesehen oder fragwürdig. Ständig muss sich eine Frau ohne Kinder Fragen anhören wie: « Was, du hast keine Kinder? Was ist denn mit dir nicht in Ordnung? Kinder sind doch so toll «Und wenn ich Menschen frage: « Machen uns Kinder glücklich?» Dann bekomme ich meistens die Antwort: « Ja klar. Was ist das für eine Frage?» Ich habe einen Sohn. Ich weiss, dass diese Aussage eine Lüge ist. Kinder machen uns nicht glücklich. Genauso wenig wie ein Partner, ein Traumjob oder ein Ferrari.
Ich beobachte dasselbe wie sie, Herr Pöhm. Die Menschen interessieren sich nur für ihre eigenen Kinder. Es gibt Ausnahmen ja, wie in allem. Ich habe festgestellt, dass beim Thema Familie, Kinder und Heirat ihr Phänomen: «In den Augen der anderen jemand sein zu wollen» am Klarsten erkennbar ist. Man identifiziert sich am stärksten mit seinen Kindern, weil sie die eigenen Gene in sich tragen. Da interessiert man sich logischerweise nicht für andere Kinder. Da hat man ja nichts davon, um in den Augen der Gesellschaft jemand zu sein.
Dasselbe gilt jedoch auch für Partnerschaften. Da trägt der Partner zwar keine Gene von einem selber in sich aber man identifiziert sich mit seinem Partner und ist stolz. Man sucht sich ja nicht einen Partner den man in der Gesellschaft nicht zeigen kann. Man möchte einen attraktiven Partner an seiner Seite den man zeigen kann. Da geht es genau um dasselbe: In den Augen von anderen jemand sein zu wollen. Und ja, wir glauben unser Glück im Gegenüber zu finden. Sei es nun das Kind oder der Partner. Das ist das gelebte Ich durch Fremdwahrnehmung. Somit sind all unsere Beziehungen "krank". Die Fremdwahrnehmung, so wie ich sie verstehe, kann eine Person, ein Tier aber auch eine Gruppe, eine Nation, eine Gesellschaft sein. Und schlussendlich geht es ja dabei in Allem um die ANGST. ANGST niemand zu sein. Deshalb haben wir Kinder, deshalb heiraten wir, deshalb haben wir einen Partner, deshalb haben wir Haustiere und deshalb schreibe ich diesen Text in ihrem Blog. Ich würde gerne ihr Phänomen wiederlegen. Es will mir aber in meiner täglichen Selbstbeobachtung einfach nicht gelingen.
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Yvonne Flückiger
07.08.2019
Sehr schwierig, diese Wahrheit zu schlucken. Ich habe keine Familie und das ist auch schwer. Vor allem in einer Gesellschaft, in der Familie ALLES ist, (nebst Geld und Status) und die Kinder regelrecht "vergottet" werden. Die eigenen Kinder, versteht sich. Niemand sieht jedoch den Egoismus dahinter. Nur ich als Kinderlose werde des Egoismus bezichtigt.
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Yvonne Flückiger
07.08.2019
Ps: Ich kenne genau 1 Ehepaar mit Kindern das wirklich und wahrhaftig glücklich ist. Die Eltern sind immer noch verliebt ineinander und haben es wirklich gut zusammen. Die Kinder sind gut geraten; leider etwas sehr verwöhnt. Alle andern Elternpaare die ich kenne sind nur "tüchtig und tapfer".
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Ralah  Wilhelmine
01.09.2019
Wie wahr, Herr Pöhm. Ich habe auch keine kInder, weil ich auf gar keinen Fall eigene, s.g. "leibliche" Kinder wollte. Ich wollte als Jugendliche nur eines: daß ich "sowas" nicht weitertrage, das was ich hier kennenlernte.
Genau wie Sie bleibe ich bei fast jedem Kind auf der Straße stehen und bin glücklich.
Weil ich Gott sehe.
Die allermeisten die Kinder haben und auch andere, unabhängig davon, sagen irgendwann: "Ich will, daß etwas von mir weiterlebt."
Oh Graus!
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Dörte Swahl
08.09.2019
Ich beschäftige mich derzeit mit diesem Thema und finde ihre Worte diesbezüglich sehr befreiend. Denn das ist mein empfinden als zweifache Mutter, nur ist es schwer für mich zu formulieren.
Ich hatte keine besonderen Erwartungen an das Mutter-Sein. Ich bin Mutter geworden, weil es wohl in meiner Natur als Frau so vorgesehen war, nicht weil ich es mir besonders gewünscht hätte.
Kinder zu haben ist , realistisch betrachtet, eine Belastung. Es tut mir weh das zu sagen. Warum eigentlich? Ich kenne keine Eltern, Die ihre Kinder immer und zu 100 Prozent als erFüllung betrachten. Etwas, das ihr Leben füllt. Mit Glück.
Mein Leben ist auch gefüllt seit ich Kinder habe. Mit Arbeit, Frust, Angst, Krankheit und Wut.
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Ralah  Wilhelmine
08.09.2019
Und wie ist das Gefühl, wenn du nach Hause kommst und sie freuen sich wie Bolle???
Wie ist das Gefühl, wenn du für sie die Größte bist?
Wie ist das, wenn mensch Macht über einen ganz neuen reinen unbeschriebenen Menschen hat, einen der einem noch alles glaubt, einen den mensch "formen" kann?
Das sind nämlich teils die Gründe, warum Menschen sich Kinder Wünschen, auch wenn du sagst, du hast keine besonderen Erwartungen gehabt.
Kinder zu haben "***weil es wohl in meiner Natur als Frau so vorgesehen war,"***, wie Sie es sagen, ist die Verantwortung abzugeben. Für die Entscheidung die ja getroffen wurde, diese Kinder auch auszutragen! Mon dieu, "ich kann nix dafür", so ungefähr, sie waren eines Tages einfach da.
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