Gut und Böse - Religion sollte ein Navigationssystem sein


Als ich damals mein erstes Navigationssystem in meinem Auto hatte, hatte ich zu Beginn noch die sprachlosen, grossen Kinderaugen, wie wundersam es mir immer den richtigen Weg weist. Faszinierend ist, wie mein Navi reagiert, wenn es mir eine Ausfahrt zeigt und ich nehme sie einfach nicht. Es berechnet sofort eine neue Route und dann innerhalb von Sekunden sagt es mit einer freundlichen Stimme "bitte biegen Sie in 200 Metern links ab". Die Abfahrt in 200 Metern verpasse ich aber wieder. Mein Navi berechnet sofort eine neue Route und dann innerhalb von Sekunden sagt es mit einer immer noch freundlichen Stimme "bitte ordnen Sie sich an der nächsten Kreuzung rechts ein". Aber an der nächsten Kreuzung fahre ich statt Rechts, geradeaus und wieder bleibt die Stimme gleich freundlich und berechnet mir den neuen Weg. Plötzlich fällt mir sogar ein, ich will ein neues Ziel ansteuern, ohne das Alte erreicht zu haben. Ich gebe es also ein. Mein Navi berechnet sofort eine neue Route und dann innerhalb von Sekunden sagt es mit der gleichen freundlichen Stimme "bitte fahren Sie über den nächsten Kreisel geradeaus hinüber"....

 

 

Das Universum ist ein Navigationssystem!

Ein Frage: Wie oft muss ich immer wieder den "falschen Weg" wählen, bis die Stimme des Navi sauer wird? 10 mal 100 mal 1000 mal? Einfach Niemals. Stellen Sie sich vor, ihr Partner, würde live die Stimme des Navigationssystems übernehmen. Wie oft dürften Sie sich verfahren, oder zwischendrin das Ziel ändern, bis ER ausrastet. Ich schätze, je nach Partner, zwischen zwei und drei mal. Dann würde unterdrücktes Gift in die Stimme kommen, wohldosierte Rechthaberei, unterschwellige Vorwürfe, offene Verurteilung, lautstarke Prinzipdiskussionen, Streit, Ehekrieg!

So einen "Partner" bieten uns die Religionen an. "Gott unterscheidet zwischen Gut und Böse. Es gibt gute Ziele - es gibt gute Menschen und es gibt böse Ziele - es gibt böse Menschen. Gott unterstützt die "Guten" und er bestraft die "Bösen"." So will es uns die Religion weis machen. Dieses Denken ist eine Täuschung!

Das Universum ist ein Navigationssystem!

Sie lieber Leser, Sie, Sie und nur Sie allein, sind derjenige, der das Ziel vorgibt. Wie beim Navigationssystem gibt es weder "gute" noch "schlechte Ziele". Das Universum unterstützt uns bei jedem unserer Ziele – JEDEM! Es beurteilt nicht nach Gut und Böse. Es sagt nicht, das Ziel Hamburg ist gut, das Ziel München ist böse.

 

Es gibt kein Gut und Böse, kein Richtig und Falsch

Das Universum unterstützt den Arzt, der Strassenkinder in Kalkutta retten will. Das Universum unterstützt den Jungunternehmer, der in einem Jahr eine Millionen verdienen will. Das Universum unterstützt den Kinderschänder, der ein neues Opfer zum Vergewaltigen sucht. Bitte lesen Sie den letzten Satz noch einmal!

Das Universum urteilt nicht. Das Universum sagt nur: Sag mir dein Ziel, sag es mir deutlich, glaube fest dran und ich bringe dich unfehlbar dorthin. Wie ein Navigationssystem. Es weist uns den Weg und wenn wir einen "Fehler" in Richtung unseres Ziels machen, dann sagt es uns in der immer selben unverletzten Stimme. "Bieg an der nächsten Kreuzung nach rechts ab."

Wie oft muss ich immer wieder den "falschen" Weg wählen oder mein Ziel ändern bis die Stimme des Universums sauer wird? 10 mal 100 mal 1000 mal? Einfach Niemals. Jedes von uns gewählte Ziel ist ihm genauso recht, wie jedes beliebige andere Ziel. Es lotst uns ohne jede Gefühlsempfindung (auch wenn die organisierten Religionen aus den heiligen Büchern etwas anderes herauslesen). Das Universum setzt uns weder irgendwelche Ziele noch kann man die Gefühle des Universums verletzen.

Und hier sehen Sie auch den Sinn, des von unseren Religionen anders interpretierten Wortes "falsch". "Falsch" ist kein in Stein gemeisseltes moralisches Vergehen aus irgendeinem heiligen Buch. Falsch ist nur das, was uns nicht zu unserem selbst gesteckten Ziel führt. Wenn ich mich in Frankfurt für das Ziel München entscheide und ich fahre plötzlich an Hannover vorbei, dann bin ich kein unmoralischer Mensch, sondern der Weg bringt mich einfach nicht zu meinem vorgegebenen Ziel. Das Navigationssystem straft uns nicht, das Navi zürnt nicht, das Navi schickt uns nicht in ewige Verdammnis in die Hölle.

 

Die Religionen wollen uns ein Navigationssystem anbieten, das als Ziel hat: "Immer rechts fahren" Deswegen kommen wir auch nirgendwo an.

 

Hier Übersicht über alle meine Artikel zur Religionskritik

 

Letztes Update: 18. September 2019


Kommentare
AliK Mustafa
08.01.2019
"Sie lieber Leser, Sie, Sie und nur Sie allein, sind derjenige, der das Ziel vorgibt. Wie beim Navigationssystem gibt es weder "gute" noch "schlechte Ziele". Das Universum unterstützt uns bei jedem unserer Ziele – JEDEM! Es beurteilt nicht nach Gut und Böse. Es sagt nicht, das Ziel Hamburg ist gut, das Ziel München ist böse." - Zitat Pöhm

"Egal was Sie steuern, egal was Sie planen und egal was Sie kontrollieren – Der Wagen fährt ohne Ihr Zutun ans Ziel. Sie können das Steuerrad loslassen (dem Erbauer der Achterbahn vertrauen) und die Fahrt geniessen. Sie können das Ziel des Lebens nicht verfehlen - denn Sie bestimmen es gar nicht." - Zitat Pöhm



Mir scheint es so, als ob sie einen kleinen Sinneswandel hatten. Hört sich plötzlich ein wenig wie "the secret" an. Passt irgendwie gar nicht so zu Ihnen...
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AliK Mustafa
07.02.2019
Eigentlich dürfte man eine kleine Stellungnahme zu Ihren eigenen Ungereimtheiten erwarten, vor allem wenn es Hauptthema Ihres Blogs ist solche in zu identifizieren und zu enttarnen. Was soll ich nun eher glauben.?? A: Ich bestimme das Ziel, oder B: Ich bestimme das Ziel nicht?

Sie als ein spiritueller Lehrer haben mich Suchenden mit Ihren Widersprüchen in eine spirituelle Wirrnis gebracht, welche ich alleine nicht mehr zu enträtseln vermag!!! Bitte bringen Sie ein wenig Licht ins Dunkel!
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Matthias Pöhm
07.02.2019
Ja, das ist eine gute Frage.
Es gibt zwei Perspektiven. 1) Die Perspektive von den Figuren im Video-Spiel. Da gilt: Ja, hier bestimme ich (scheinbar) das Ziel. Die Video-Figur, die keine andere Realität kennt, als diese Video-Realität, wird die Illusion gegeben: Ja du bestimmst dein Leben.
2) die spirituelle Perspektive. Hier wird erkannt: Kein Ziel ist wirklich von mir, kein Ergebnis kann geplant oder beeinflusst werden. Das Leben macht alles. Draussen ist das Leben, das den Joystick bedient.

Und auch Ihre Bemerkung Ihres ersten Kommentars ist richtig. Ich hatte einen Sinneswandel. Früher glaubte ich noch an die erste Version (Wie all die Motivations- Berufungs- und Glückstrainer): Beschliesse deine Ziele, glaub voll daran, steh immer wieder auf, wenn du scheiterst... und irgendwann wirst du sie erreichen.

Davon bin ich inzwischen abgekommen. Den Artikel hatte ich damals noch im alten Glauben verfasst.

In meinem Buch "Nichts muss sich ändern" habe ich diese zwei Realitäten mit der Metapher von der Flachwelt und der Brücken-Welt schön zusammengefasst.
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