5 Dinge die Sterbende am meisten bereuen. Kritik
Wenn Blinde anderen Blinden den Weg zeigen wollen.
Es gibt ein Buch, in dem die australische Krankenschwester Bronnie Ware 5 Dinge aufgezählt hat, die sterbende Menschen angeblich am meisten bereuen.
Das Buch ist ein Bestseller, auf Facebook wurde ein Artikel darüber zig-tausende male geteilt. Das Buch beschreibt Dinge, die der Durchschnitt der Menschen als gigantische Einsicht feiert. Die Tatsache, dass 490'000 Menschen diese Art der Erkenntnis mit einem "Gefällt mir" bewerten, gibt Aufschluss über den derzeitigen Bewusstseinszustand der Mehrheit der Bevölkerung.
Hier eine Kritik dazu:
Die Mehrheit der Menschheit hält lauwarmes trübes Wasser bereits für eine nahrhafte Suppe.
Sie halten einen Purzelbaum schon für ein grosses Kunststück, nur weil er in einem Stadion aufgeführt wird, wo hunderttausend andere entzückt "Oh" rufen.
Der erste grosse Irrtum besteht darin, in sterbenden Menschen eine Weisheit zu vermuten, die durchs Sterben angeknipst würde. Stellen Sie sich vor, Sie lieber Leser, würden heute eine Todesdiagnose von Ihrem Arzt bekommen. Sie haben nur noch 3 Tage zu leben. Dadurch werden Sie nicht plötzlich ein erleuchteter Weiser, der mehr über das Leben weiss, als jeder durchschnittliche Normalbürger. Sterbende stochern nicht weniger hilflos im Nebel der Lebensbedeutung, wie wir alle.
Hier sind die 5 am häufigsten bereuten Dinge, die von der Krankenschwester genannt wurden:
1. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, mein Leben nach meinen Vorstellungen zu leben, und nicht nach den Vorstellungen der anderen.
Die Menschen bereuen, wie viele Träume nicht in Erfüllung gegangen sind. Die meisten hätten nicht einmal die Hälfte ihrer Träume verwirklichen können.
Kritik: Welche Träume denn? Fragt man nach, dann hört man: Weltreise machen, einen Achttausender besteigen, Heiraten, eine Firma gründen, Künstler werden, Kinder haben usw.
Hätte das diese Menschen wirklich glücklich gemacht? All diese "Träume" der Menschen, sind Träume, die etwas im Aussen verändern wollen.
Es gibt tausende von Biographien, die das alles getan haben. Sorge, Negativität, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel, Schuldgefühl, Niedergeschlagenheit begleitet beobachtbar weiterhin ihr Leben.
Nichts davon würde am Erleben in der Sekunde des Todes etwas ändern.
2. Ich wünschte, ich hätte nicht so hart gearbeitet.
Viele haben es zutiefst bereut, so viel Lebenszeit in die Tretmühle der Arbeitswelt gesteckt zu haben.
Kritik: Auf der anderen Seite wird einem der Tipp gegeben einen "erfüllenden Beruf" oder "Beruf als Berufung" zu haben. Warum soll dann verbrachte Zeit darin einen "Tretmühle" sein?
Welche Alternative wäre denn die "bessere Zeit"? Zeit mit der Familie, Zeit für die Hobbies, Zeit für Freunde, Zeit für Reisen?
Alle Alternativen für die angeblich "bessere Zeit" sind Dinge, die wieder im Aussen liegen. Ich wäre in dieser angeblich "besseren" Zeit immer noch mit dem Hauptproblem meines Lebens zusammen: Mit mir selber. Ich wäre immer noch allein mit meinen selbstquälenden Gedanken, die sich zu 85% nur um mich selbst drehen und wie ich auf andere wirke. Ich würde weiter in Gedanken nach Anerkennung betteln und immer noch denken, dass ich das bin, was ich denke, was andere von mir denken.
Hätte "weniger Zeit bei der Arbeit" diese Menschen wirklich glücklich gemacht?
Es gibt tausende von Biographien, die wenig oder keine Zeit bei der Arbeit verbracht haben. Sorge, Negativität, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel, Schuldgefühl, Niedergeschlagenheit begleitete beobachtbar weiterhin ihr Leben.
Nichts davon würde am Erleben in der Sekunde des Todes etwas ändern.
Buch über eine radikale Entdeckung und über Erleuchtete
Was die Tatsache des Todes uns bereits jetzt über unser Leben mitteilt
Dieses Buch ist das Radikalste, das ich je geschrieben habe. Drei Jahre habe ich dran gearbeitet. Ich demontiere mich darin selbst. Ich untersuchte meine eigenen Gedanken, und was ich da entdeckt habe, ist absolut erstaunlich. Es ist nämlich nicht das, was man denkt, dass man denkt. Und erstaunlich: Es gilt auch für Erleuchtete.
Ja, das interessiert mich Buch anschauen |
3. Ich wünschte, ich hätte den Mut gehabt, meine Gefühle auszudrücken.
Viele Menschen haben ihre Gefühle unterdrückt, um den Frieden mit anderen zu wahren. Im Endeffekt gaben sie sich einem mittelmäßigen Leben hin und sind nie zu dem geworden, was sie eigentlich hätten werden können.
Kritik: Welche Gefühle denn? Ärger, Wut, Frust?
oder Stolz, Neid, Freude?
Was wäre den ein "NICHT-mittelmässiges Leben" gewesen? Ein bedeutender Staatsführer werden, ein Sportler, ein Sänger, ein Künstler, ein Weltverbesserer?
Es gibt tausende von Biographien, die zu dem geworden sind, was sie werden konnten. Steve Jobs, Karlheinz Böhm, Che Guevara, Vincent van Gogh, Michael Jackson. (Mehr über Steve Jobs und seine Tipps für eine ausgezeichnete Präsentation finden Sie hier: PowerPoint Präsentation)
Sorge, Negativität, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel, Schuldgefühl, Niedergeschlagenheit begleitet beobachtbar weiterhin ihr Leben.
Es gibt tausende von Biographien, die Ihre Gefühle ausgedrückt haben. Nina Hagen, Klaus Kinski, Donald Trump...
Sorge, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel, Schuldgefühl, Niedergeschlagenheit begleitete weiterhin ihr Leben.
Nichts davon würde am Erleben in der Minute des Todes etwas geändert haben.
4. Ich wünschte, ich hätte den Kontakt zu meinen Freunden gepflegt.
Oftmals haben Menschen nicht den wahren Wert von alten Freunden erkannt. Sie bedauern kostbare Freundschaften verloren zu haben, alte Freundschaften nicht mehr ausfindig gemacht zu haben und den Freunden nicht die Zeit gewidmet zu haben, die sie verdient hätten.
Kritik: Wie viele alte Freundschaften soll ich denn für ein "erfülltes Leben" ausfindig machen? Verstehe ich mich mit jemand immer noch, mit dem ich mich vor 30 Jahren einmal verstanden habe? Was gibt mir die Freundschaft, was ich nicht schon jetzt habe? Woher soll ich denn die Zeit nehmen, all die "Freunde" zu pflegen, ohne das ein neuer Stress entsteht? Wie viele Freundschaften sind denn für ein glückliches Leben notwendig? Mehr als Jetzt, weniger als Jetzt? Was ist mit all den Enttäuschungen in den Freundschaften, was mit den Freundschaften, die nicht erwidert werden? Ich habe doch Kinder in die Welt gesetzt, damit ich eine garantierte Freundschaft bis ans Lebensende habe. Die Rechnung ging aber auch nicht auf…
Freundschaften sind etwas, das sich auf etwas ausserhalb stützt.
Es gibt tausende von Biographien, die Freundschaften bis ans Lebensende gepflegt haben. Sorge, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel begleitete aber weiterhin ihr Leben.
Nichts davon würde am Erleben in der Minute des Todes etwas ändern.
5. Ich wünschte, ich hätte mir erlaubt, glücklicher zu sein.
Viele haben bis zum Ende nicht erkannt, dass Glücklichsein eine Entscheidung ist. Sie sind stecken geblieben in alten Mustern und Gewohnheiten. Die Angst vor Veränderung brachte sie dazu, anderen und sich selbst vorzumachen, dass sie zufrieden sind.
Kritik: Ist Glücklichsein wirklich eine Entscheidung? Warum macht es dann keiner?
Kann ich wirklich glücklich sein, wenn ich mich auf äussere Krücken stütze wie Freundschaften, Erlebnisse, Zeit-Haben, Ziele-Erreichen... die wieder Angst erzeugen. Angst vor dem Verlust all dieser Dinge?
Wenn ich Gewohnheiten ändere, Muster durchbreche, bin ich dann wirklich glücklich? Welche "Veränderung" in meinem Leben soll ich denn machen, dass ich glücklich bin? Mehr reisen? Mehr Familie? Mehr Freunde pflegen? Etwas "Verrücktes" machen?
Welche Gewohnheiten soll ich denn durchbrechen? Welche?
Freundschaften soll ich halten, aber Gewohnheiten durchbrechen… Sind Freundschaften nicht auch Gewohnheiten?
Es gibt tausende von Biographien von Menschen, die radikal Gewohnheiten geändert haben. Sorge, Kummer, Ärger, Angst, Selbstzweifel begleitet aber weiterhin ihr Leben.
Nichts davon würde am Erleben in der Minute des Todes etwas ändern.
Der Grundirrtum der Menschen besteht darin zu glauben, wenn sie etwas im Leben mehr, oder etwas anderes weniger getan hätten, dann hätten sie ein erfüllteres, glücklicheres Leben gehabt.
Alles ist perfekt, was im Leben passiert. Alles! Es geht nur darum, das zu erkennen.
Nur wenn ich erkenne, dass jede Sekunde des Lebens perfekt ist, dann ist auch die Sekunde des Todes perfekt
Was ich für eine wirklich weise Antwort halten würde:
Frage an den Sterbenden: "Was bedauern Sie?"
Antwort : "Dass ich das Leben für real gehalten habe"
Das wäre wirklich ein weise Erkenntnis
Ein weiterer kritischer Artikel zum Thema:
https://www.achgut.com/artikel/das_maerchen_vom_erfuellten_leben
Letztes Update: 29. Juni 2022
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Sie schreiben oben im Text: Es gibt eine Seite, wo die australische Krankenschwester Bronnie Ware 5 Dinge aufgezählt hat, die sterbende Menschen am meisten bereuen.
Wenn ich auf den Link von "eine Seite" klicke, erhalte ich nicht den von ihnen beschriebenen Inhalt. Kann das sein?
Liebe Grüsse
Tanja
Ja, das wäre wirklich eine spirituell weise Erkenntnis, Herr Pöhm . Die habe ich bis anhin noch nie gehört auf die Frage: Was bedauern sie? bei Sterbenden.
Auch nicht bei anderen Menschen.